Gesangliche Einheit

Die Watzenborn-Steinberger Männerchöre der Gesangvereine Sängerkranz und Harmonie bilden ab sofort eine gesangliche Einheit:

 

Pohlheim (ger). Mit dem Neubeginn des Singstundenbetriebs nach der Sommerpause ist es in der »Singenden Stadt« Pohlheim nun auch offiziell: Die Watzenborn-Steinberger Männerchöre der Gesangvereine Sängerkranz 1876 und der Harmonie 1906/1983 bilden ab sofort eine gesangliche Einheit. Unter dem Namen »Watzenborner Männerchor« wird der Chor zukünftig öffentlich auftreten und will damit eine neue Marke der Limes-Stadt in der Chorszene bilden, einigten sich die Vereinsverantwortlichen beider Traditionschöre. Darüber informierten die Vorsitzenden Wilken Gräf von der »Harmonie« und Werner Funk vom »Sängerkranz« gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Peter Schmitt in der ersten Chorprobe im Probenlokal, dem Gasthaus »Zur Ludwigshöhe«. Beide Chöre haben ihren geschichtlichen Ursprung in Watzenborn, eines Teils des nördlichen Pohlheimer Stadtteils, daher auch die Namensgebung.

Der Watzenborner Männerchor unter Leitung von Peter Schmitt im Probenlokal »Zur Ludwigshöhe«. Foto: Schmidt © Schmidt

Der Watzenborner Männerchor unter Leitung von Peter Schmitt im Probenlokal »Zur Ludwigshöhe«. Foto: Schmidt © Schmidt

Dass »Harmonie« und »Sängerkranz« gut harmonieren, ist schon lange so, denn bereits 2016 veranstalteten sie gemeinsam Internationale Chortage mit Chorgästen bis aus Mittelamerika. Warum dann nicht auch zusammen singen, war die Frage, die immer wieder gestellt wurde, erinnerte sich auch Peter Schmitt. Die Sängerzahlen nahmen bei beiden Chören wie überall ab, Corona war eine weitere Zäsur. So wurde die Frage drängender, wie geht es weiter. Ein größerer Chor als Klangkörper war das Ziel, mit dem auch wieder entsprechend schwierigeres Repertoire gesungen und an alte Traditionen des Männerchorgesangs angeknüpft werden kann. Menschlich passte es, das merkte man bei den Gesprächen schnell. Zudem setzte man bei den ersten probeweisen Auftritten, wie beim Bundeswertungssingen im Frühjahr oder im Sommer in der Volkshalle und im Heimatmuseum, ein Ausrufezeichen in der heimischen Chorszene. »Toller Sound!«, sagte in Cleeberg der Wertungsrichter Musikdirektor Gerd Zellmann aus dem Main-Kinzig-Kreis zum Gehörten. Und auch die beiden Chorleiter mit dem »Singenden Dirigenten« der Harmonie Hans Happel und vom Sängerkranz Peter Schmitt waren sich intern einig. Schmitt wird den Watzenborner Männerchor leiten und der 74-jährige Happel ihn dabei unterstützen, wenn nötig. Über 50 Männerstimmen sind das stimmliche Potenzial, aus dem der Chor schöpfen kann. Das man die »Ludwigshöhe« als ständiges Probenlokal ausgesucht hat, ist der Tatsache geschuldet, dass das Sängerkranz-Vereinslokal »Goldener Stern« den großen Festsaal nicht mehr bewirtschaftet, informiert Sängerkranz-Vorsitzender Werner Funk. Wichtig ist beiden Vereinen, dass sie ihre Identität nicht verlieren. So werden die Vorstände weiterhin jeweils in ihren angestammten Vereinslokalen tagen und sich zu Traditionsveranstaltungen dort treffen.

Für Peter Schmitt ist das organisatorische Ziel erreicht und das musikalische gesteckt. Er stellt dabei die jeweiligen Stärken bei der »Harmonie« in den Bass-Stimmen und beim »Sängerkranz« in den Tenor-Stimmen heraus, die zusammen einen wunderbaren Klangkörper bilden. Beim Repertoire gebe es sowieso eine große Schnittmenge. Die Stimmung ist entsprechend gut, beobachtet er. Vorstellen kann er sich bereits für kommendes Jahr ein Chorprojekt mit einer Reise des »Watzenborner Männerchores« zur Wartburg zu einem Workshop mit André Schmidt von der Hochschule für Musik in Weimar. Chorprobe ist immer donnerstags um 19.30 Uhr. Neue Sänger sind willkommen.

Unberührt von all diesen Veränderungen bleiben die Vocale als selbstständiger Sängerkranz-Chor unter Leitung von Schmitt, der weiterhin immer samstags im Schulsaal der Volkshalle um 17 Uhr probt.