Chorleiter Peter Schmitt hatte mit seinen Vocale-Sängern neben seinem ebenfalls von ihm geführten gemischten Chor Harmonie Daubringen noch zwei weitere musikalische Schätze aus der heimischen Chorszene eingeladen, Cantamus Gießen und den Männerchor der Liebigschule Gießen. Allen Sängerinnen und Sängern war gemeinsam, dass sie beste Chormusik am Samstagabend im Hans-Weiß-Saal vor 250 Gästen boten.
Die Geburtstagsparty wurde im Anschluss an das Konzert mit DJ Naval alias Carsten Müller auf der Tanzfläche ausgiebig weiter gefeiert.
Der Auftakt war dem Geburtstagschor vorbehalten, der sich Robert Schumanns »Die Minnesänger« ausgesucht hatte. Locker und wohl temperiert in den Stimmen präsentierten sich die Sänger auch beim A-cappella-Hit »Feuerzeug« aus der Feder von Oliver Gies und William Wahl, bei denen als Vocale-Solisten Thorben Reuter und Erik Burger glänzten.
Von sakraler Musik bis Grönemeyer
»When I’m Sixty-Four« von den Beatles folgte im Arrangement von Nicholas Hare, bevor Harmonie Daubringen mit einem Madrigal in das Konzertprogramm einstieg. »No is the Month of Maying« war fröhlich-beschwingt zu hören. Ihre weitere Auswahl reichte von bedächtiger sakraler Musik im schwedischen »Sommarspsalm« von Waldemar Åhlén über Rheinbergers romantisches »Abendlied« bis hin zu dem von Audrey Snyder und John Moss arrangierten Spiritual »When you believe« und Herbert Grönemeyers Hit »Mambo«. Mitklatschen war dabei angesagt.
Erstklassiger Chorgesang war auch vom Männerchor der Liebigschule unter Leitung von Dr. Florian Ilge mit seinen 25 jungen Sängern zu hören. Dass sie nicht nur die Klaviatur moderner Chormusik wie beim feurigen »Rendezvous« von Oliver Gies mit musikalischem Augenwinkern beherrschen, sondern auch dem Volkslied zugewandt sind, war dann bei Silchers »Auf’s Wohl der Frauen« zu erleben. Romantisch wurde es bei Franz Abts »Die Nacht« und bei dem von Jürgen Faßbender neu arrangierten Traditional »Now let me fly« bewiesen sie ebenfalls ihre stimmlichen Qualitäten.
»Cantemus« lautete der Titel zum Auftakt des zweiten Konzertteils mit den Gästen von Cantamus. Deren 24-jährige Leiterin Elisabeth Tzschentke hatte mit dem Chor für das Konzert Auszüge aus dem eigenen Jubiläumsprogramm mitgebracht. Auf 15 Jahre blickt der Cantamus-Chor in diesem Jahr zurück und entsprechend den erlebten Zeiten lautete ihr Thema »Wandel«. Besonders bei Hubert Parrys »My Soul« aus »Songs of Farewell« spielte der Chor mit Tempi und variierte die Dynamik passend zur Partitur. Ein Hörgenuss für Chorfreunde, genauso wie bei Simon Wawers »O Magnum Mysterium«. Das neu von Oliver Gies arrangierte Volkslied »Die Gedanken sind frei« war ein weiteres Beispiel für den klanglichen Reichtum des gemischten Chores, der auch diese universelle Botschaft in klanglicher Leichtigkeit und Klarheit transportierte. Mit »Guten Abend, gut’ Nacht« von Johannes Brahms verabschiedete sich der Chor von der Bühne.
Das Finale leitete dann Vocale Sängerkranz ein, der Chor spielte dabei noch einmal die ganze Klaviatur seiner Stimmen aus. Gut aufgelegt kam er beim Gospel-Song »Soon Ah will be done« daher. Dem folgte das schottische Volkslied »Loch Lomond«, das nicht nur in den Highlands, sondern als Stadionhymne beim 1. FC Köln Kultstatus genießt. Dementsprechend waren die Zuhörer hin und weg bei diesem Vocale-Auftritt, bei dem Erik Burger den stimmsicheren Solo-Part hatte. Nach Moses Hogans Spiritual »My Soul’s been anchored« wurden alle Sängerinnen und Sänger auf die Bühne geholt. Gemeinsam wurde gesungen, für die Chorleiter gab es Blumen.
Verdienstmedaille für den Chorleiter
Besonderer Dank ging vom Sängerkranz-Vorsitzenden Werner Funk an Peter Schmitt, der Vocale seit der Gründung vor 40 Jahren als damaliger Burschenschaftschor »Gemütlichkeit« leitet und dort auch seine Karriere als Chorleiter begann. Dafür gab es eine Skulptur in Form eines Notenschlüssels vom Sängerkranz und vom Deutschen Chorverband die besten Wünsche in Form von Nadel und Urkunde.
Auch der Sängerbund Hüttenberg-Schiffenberg nutzte den Abend zur Würdigung des Chorleiters. Vorstandsmitglied Thomas Laux überreichte Schmitt im Namen des Sängerbundes die Friedrich-Knoche-Gedächtnismedaille für seine Verdienste um den Chorgesang. Dazu gratulierte auch der Sängerbund-Vorsitzende Klaus Kummer.